Rund 160.000 Kilometer tragen uns unsere Füße im Laufe des Lebens. Also etwa drei Mal um die Erde. Pro Tag machen wir zirka 8.000 bis 10.000 Schritte.

Bedenkt man, dass unsere Füße im Verhältnis zu unserem Körper doch sehr klein sind und dass sie bei jedem Schritt das Dreifache unseres Körpergewichts abfedern, ist dies eine absolute Höchstleitung. Unsere Füße sind der meistbeanspruchte Teil des Körpers.

Sie bestehen aus 26 Knochen, 27 Gelenken, 32 Muskeln und Sehnen, 107 Bändern und 1.700 Nervenenden. Füße haben rund 90.000 Schweißdrüsen, die die Temperatur regeln und Schlackstoffe ausscheiden.

Doch für Naturheilkundler sind sie weit mehr – nämlich der Spiegel des Körpers. In den Füßen ist der Mensch mit all seinen Organen und Systemen nochmals im verkleinerten Maßstab komplett als Reflexzonen enthalten.

Teilt man den Körper längs in zwei Hälften, befinden sich am linken Fuß (Sohle und Oberseite) das Herz, an der rechten Sohle die Leber, an beiden Füssen die Wirbelsäule und an allen Zehenspitzen das Gehirn. Über sogenannte Reflexbahnen steht jedes dieser Areale in Verbindung mit den einzelnen Organen. Stimuliert man diese Reflexzonen durch Massage, werden die Regenerations- und Selbstheilungskräfte aktiviert und die Organfunktion verbessert. Einer der wichtigsten Zonen am Fuß ist unser Sonnengeflecht, die Solar Plexuszone, die mitten auf der Fußfläche liegt. Sie reguliert den gesamten Oberbauch und hat zudem Auswirkungen auf die Psyche.

Geschichte

Die Geschichte der Fußreflexzonen Therapie ist eine uralte Methode der Volksheilkunde.

In Indien und China war die Schmerzbehandlung über die speziellen Druckpunkte bereits vor ca. 5.000 Jahren bekannt. Auch zahlreiche Indianerstämme praktizierten die Heilmethoden nach dem Konzept der Reflexzonen.

Als Pionier der westlichen Reflexzonenmassage gilt der amerikanische Arzt William Fitzgerald (1872–1942).

Neben seinen schulmedizinischen Kenntnissen übernahm er die Methoden der indianischen Völker. Er gilt als Begründer der sogenannten „Zone-Therapy“.

1917 veröffentlichte er ein Buch, indem sich die erste handgemalte Skizze einer vertikalen 10-Zonen-Einteilung befand, die er als „Body-Zones“ entwickelte.

In den frühen dreißiger Jahren lernte die amerikanische Masseurin Eunice Ingham die Arbeitsgrundlagen von Fitzgerald kennen und praktizierte die Fußreflexmassagen so, wie sie heute bei uns bekannt sind.

1938 veröffentlichte sie ihre Erfahrungen in dem Buch „Geschichten, die die Füße erzählen“, die weit über die Landesgrenze hinaus ging und dazu führte, dass Hanne Marquart aus Deutschland die Reflexzonenmassage bei ihr erlernte und dieses Wissen in den sechziger Jahren nach Europa brachte.

Wirkung

Die Erkenntnisse von Fitzgerald und Ingham machen deutlich, dass jedes Organ mit einem bestimmten Teil der Fußsohle, einer Reflexzone, in enger Verbindung steht. Erkrankt ein Organ, löst ein Druck auf die zugehörige Reflexzone Schmerz aus. Durch Betasten der Fußsohle erkennt der Therapeut welcher Körperbereich nicht in Ordnung ist. Auch Krankheiten lassen sich durch eine Fußreflexzonenmassage positiv beeinflussen. Das entsprechende Organ wird besser durchblutet und der Heilungsprozess unterstützt.

Anwendungsgebiete

	• Kopfschmerzen
	• Asthma
	• Migräne
	• Erschöpfung
	• Schlafstörungen
	• Arthritis
	• Lymphödem
	• Menstruationsbeschwerden
	• Hormonstörungen
	• Beschwerden in den Wechseljahren
	• multiple Sklerose
	• Parkinson
	• Rückenschmerzen

Grundkurs

Im Grundkurs werden die theoretischen und praktischen Grundlagen der Fußreflexzonentherapie vermittelt.
Nach dem Kurs haben Sie alle Basiskenntnisse, um Ihre Patienten kompetent behandeln zu können. Der Grundkurs ist Voraussetzung für den Besuch der beiden Aufbaukurse.

Kursinhalte:

	→ Theoretische und praktische Einführung in die Fußreflexzonentherapie
	→ Erlernen der Erstbefundung
	→ Erarbeiten des Behandlungsaufbaus und der Durchführung am Patienten
	→ Umgang mit Patientenreaktionen während der Behandlung und in den Behandlungsintervallen
	→ Indikationen, Kontraindikationen
	→ Akutbehandlung / chronische Behandlung

Aufbaukurs I

Narbenbehandlung und vieles mehr
Nachdem Sie Sicherheit und Erfahrung bei der Behandlung eigener Patienten mit der Fußreflexzonentherapie gewonnen haben, kommen im Aufbaukurs I weiterführende Techniken hinzu. Der Kurs gibt außerdem Raum für einen ausführlichen Erfahrungsaustausch.

Kursinhalte:

	→ Erarbeiten neuer Behandlungsvarianten und Funktionszusammenhänge der Organsysteme
	→ Erweiterte Grifftechniken
	→ Überblick der Reflexzonen der Hand als Ausweichbehandlung
	→ Akupunkturpunkte und Meridianverläufe in der Reflexzonentherapie
	→ Zahnbehandlung und Wechselbeziehung der Zahnreflexzonen mit dem übrigen Organismus
	→ Narbenbehandlung
	→ Behandlung der Beckenbänder
	→ Eutonie

Aufbaukurs II

Lymphreflexzonentherapie

Das Lymphsystem gehört als wichtigstes Entsorgungssystem zu den am meisten belasteten Bereichen des Körpers. Bei chronischen Erkrankungen, bei Schmerzen und bei Stress, die das Lymphsystem besonders fordern, ist die Arbeit in den Lymphreflexzonen eine wichtige und wirksame Behandlungsalternative. In der OP-Nachsorge und bei allergischer Diathese kann sie den Organismus stabilisieren und ausgleichen.

Die Lymphreflexzonentherapie ist eine sehr sanfte Behandlungsart, die mit speziellen Griffen arbeitet und als Erweiterung des Grundkurses die Arbeit in den Lymphwegen des Körpers einbezieht. Anders als in der „herkömmlichen“ Fußreflexzonenbehandlung, die oft sehr schmerzhaft sein kann, ist sie auch für empfindliche Patienten geeignet, die eine feinere Berührungsqualität brauchen und schätzen. Diese Therapieform kann die Manuelle Lymphdrainage sehr gut vertiefen und ergänzen.

Kursinhalte:

	→ Erarbeiten der Reflexzonen des Lymphsystems in Theorie und Praxis
	→ Erlernen der speziellen Grifftechnik
	→ Aufbau der Behandlung
	→ Indikationen und Kontraindikationen
	→ Erfahrungsaustausch und Diskussion der Reflexzonentherapie einzelner Krankheitsbilder

 

Kurszeiten:	1. Tag	16.00 - 21.00 Uhr
	täglich	09.00 – 18.00 Uhr
Kursleitung:	Jens Günther
	Bernhard Krämer
	Katja Langer
Kursgebühr:	226,- €	je Kurs (Grund- und Aufbaukurs)
	178,- €	je Kurs (Aufbaukurs LY)
	440,- €	Kompaktkurs Mallorca
Zielgruppe:	Physios, Masseure, HPs und andere med. Berufe

Termine ansehen/buchen