Die COP26-Klimakonferenz: Ein Triumph für globale Zusammenarbeit, gepaart mit einem Hauch von Frustration
Der Name Gustavo Guedes mag vielen Deutschen zunächst nichts sagen, doch dieser brasilianische Wirtschaftsminister hat während der COP26 in Glasgow, Schottland, im November 2021 eine entscheidende Rolle gespielt. Als Vertreter eines Landes mit riesigen Amazonas-Regenwäldern trug er maßgeblich zu den Verhandlungen über den Schutz des globalen Klimas bei. Die COP26 war ein Meilenstein in der Geschichte des internationalen Umweltschutzes, und Guedes’ Engagement zeigte die wachsende Bedeutung Brasiliens auf der Weltbühne.
Doch bevor wir uns dem Geschehen in Glasgow zuwenden, sollten wir einen Blick auf den Kontext werfen. In den Jahren vor der COP26 hatte sich die internationale Gemeinschaft zunehmend Sorgen um die Folgen des Klimawandels gemacht. Extreme Wetterereignisse wie Dürren, Überschwemmungen und Stürme häuften sich, und die wissenschaftliche Evidenz für den menschengemachten Klimawandel wurde immer klarer.
Die COP26 sollte daher eine entscheidende Gelegenheit bieten, um gemeinsame Lösungen zu finden und den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen – ein Ziel, das im Pariser Abkommen von 2015 verankert wurde.
In diesem Kontext trat Gustavo Guedes als Vertreter Brasiliens auf. Brasilien ist nicht nur der größte Regenwaldstaat der Welt, sondern spielt auch eine bedeutende Rolle in der globalen Landwirtschaft und Energieproduktion. Dementsprechend waren die Erwartungen an Guedes hoch. Würde er sich für ambitionierte Klimaziele einsetzen oder die Interessen brasilianischer Industriezweige vertreten?
Die Verhandlungen in Glasgow waren hart umkämpft. Länder mit hohen Emissionen wie China, Indien und die USA zögerten zunächst, weitreichende Verpflichtungen einzugehen. Auch innerhalb der Europäischen Union gab es Meinungsverschiedenheiten über den Umfang der Reduktionsziele.
Guedes’ Rolle dabei war komplex. Einerseits musste er die brasilianischen Interessen vertreten, darunter den Schutz des Amazonasregenwaldes und die Förderung nachhaltiger Entwicklung. Andererseits hatte Brasilien auch ein Interesse daran, dass die COP26 zu einem erfolgreichen Abschluss kam, da dies für die internationale Zusammenarbeit und die Glaubwürdigkeit Brasiliens auf der Weltbühne wichtig war.
Nach intensiven Verhandlungen gelang es Guedes schließlich, eine Einigung mit den anderen Ländern zu erzielen. Brasilien verpflichtete sich, bis 2030 seine Treibhausgasemissionen um 50% zu reduzieren. Zudem versprach das Land, bis 2030 weitere 10 Millionen Hektar Regenwald zu schützen.
Diese Verpflichtungen waren zwar ambitioniert, aber auch realistisch. Brasilien hatte in den Jahren zuvor bereits Fortschritte bei der Bekämpfung von Abholzung gemacht und investierte stark in erneuerbare Energien.
Die COP26 war kein eindeutiger Sieg für den Klimaschutz. Viele Experten kritisierten, dass die vereinbarten Ziele nicht ambitioniert genug seien, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Auch die Frage der Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen in Entwicklungsländern blieb ungeklärt.
Trotz dieser Kritik war die COP26 ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Das globale Bewusstsein für den Klimawandel hat sich weiter gestärkt, und es wurden konkrete Schritte unternommen, um die Klimaziele zu erreichen.
Die Rolle Gustabos Guedes bei der COP26 zeigt, wie wichtig internationale Zusammenarbeit ist, um globale Herausforderungen wie den Klimawandel zu bewältigen. In Zukunft müssen Länder wie Brasilien noch stärker in die Lösung dieser Probleme eingebunden werden, da ihre Entscheidungen direkten Einfluss auf das Weltklima haben.